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Allgemeine Informationen über COMAT und MULTICOMAT Relais

COMAT         MULTICOMAT

Kontakte

Es gibt verschiedene Kontaktarten. Im Wesentlichen wird unterschieden zwischen Einzelkontakten und Doppelkontakten.
Während Einzelkontakte für höhere Lasten geeigneter sind, zeigen Doppelkontakte eine erhöhte Zuverlässigkeit bei Steuer und Signalströmen, d.h. <24V, <100mA.

Kontaktmaterial

Den Universalkontakt gibt es nicht!
Als Standardmaterial mit weitem Anwendungsbereich wird bei Relaiskontakten AgNi  verwendet.
Für Applikationen in aggressiver Atmosphäre werden AgNi - Kontakte mit Hartgoldauflage bis 10µm angeboten.
Dabei handelt es sich nur um einen Korrosionsschutz. Eine weitere Bedeutung ist nicht vorhanden.
COMAT Relais mit Wolfram - Vorlaufkontakte sind für sehr hohe Schaltströme verfügbar (bis 500A, 2,5ms).

Mindestlast

Hier handelt es sich um empfohlene Werte unter normalen Bedingungen, wie regelmässiges Schalten, keine speziellen Umweltbedingungen usw.
Unter diesen Bedingungen ist ein zuverlässiges Schaltverhalten zu erwarten.

Kontaktwiderstand

Der auftretende Kontaktwiderstand kann abhängig von der Last und der Umweltbedingungen schwanken.
Bei höheren Strömen liegen die Kontaktwiderstände im Bereich von 10mΩ.

Kontaktabstand

Normal haben alle Kontakte bei offenem Kontakt einen Luftspalt, der bei 0,5…3mm liegt.
Das heisst es handelt sich um sogenannte µ Kontakte, also im Sinne der Niederspannungsrichtlinien und der entsprechenden Normen nicht für eine sichere Trennung geeignete Kontakte.
Für das Schalten von DC-Lasten sind grosse Kontaktöffnungen zur Löschung des Lichtbogens von Vorteil.
Siehe spezial Relais: Serienschaltungen.

Schaltleistung

Die Kontaktschaltleistung ist das Produkt aus der Schaltspannung und dem Schaltstrom.
Bei AC ist üblicherweise die zulässige Schaltleistung so hoch, dass der max. AC1-Dauerstrom über den gesamten Spannungsbereich geführt werden kann.
Bei DC darf unter keinen Umständen die Lastgrenzkurve überschritten werden, da sonst der Abschalt - Lichtbogen stehen bleiben kann, was zur sofortigen Zerstörung des Relais führt.
Die DC Schaltleistung liegt in der Grössenordnung von einigen 100W (DC1).

Antriebsspannungen

Es wird unterschieden zwischen den normierten Spannungen nach EN 60947 als Garantiewerte und den typischen Werten, mit denen gerechnet werden kann.

Anzugsspannung, Rückfallspannung

Die Anzugsspannung ist die Spannung, bei der das Relais sicher anzieht.
Bei DC liegt die typische Ansprechspannung bei ca. 65% der UNom; bei AC bei ca. 75%.
Die Rückfallspannung dagegen liegt bei ca. 25% bzw. 60%.
Bei DC sind diese Spannungen entsprechend dem Temperaturbeiwert von Cu stark von der Temperatur abhängig.
Das ist bei AC nicht so, da hier der induktive Widerstand bestimmend ist und dieser über einen weiten Temperaturbereich praktisch konstant ist.
Bei AC kann in einem bestimmten Unterspannungsbereich das Relais brummen und der Anker flattern.
Dieser Spannungsbereich ist unbedingt zu vermeiden.

Betriebsspannungsbereich

Die Obergrenze der Spulenspannung ist gegeben durch die Eigenwärme und die Umgebungstemperatur.
Die Eigenerwärmung durch hochbelastete Kontakte darf in keinem Fall unterschätzt werden und kann höher sein als die Antriebsverlustleistung.
Im intermittierenden Betrieb dürfen ohne weiteres weit höhere Überspannungen kurzzeitig auftreten.
Im Grenzfall fragen Sie unsere Spezialisten oder verlangen Sie die entsprechende Kennlinie für die Betriebsspannungsbereiche.

Spulenbeschaltung

Es stehen verschiedene, im Relais optional integrierte, Spulenbeschaltungen zur Verfügung.
Bei DC ist es – preisgünstig – eine eingebaute Freilaufdiode. Zu beachten ist, dass die angegebenen Rückfallzeiten im allgemeinen immer ohne Spulenbeschaltung angegeben sind.
Während eine zusätzliche LED-Statusanzeige praktisch keine Wirkung zeigt, wird eine Freilaufdiode (D) eine Rückfallzeit-Verlängerung um den Faktor 2 bis 5 bzw. 10ms bis 30ms verursachen.
Bei AC werden zum Teil VDRs oder RC-Glieder verwendet.
Hierbei sind eventuelle Resonanzeffekte zu berücksichtigen.
VDRs und übliche RC-Glieder verursachen Rückfallverlängerungen < 5ms.

Allgemeiner Aufbau

Die Comat Relais bestehen aus hochwertigen, sorgfältig ausgewählten Materialien.
Sie entsprechen den neuesten Umweltvorschriften wie RohS.
Sorgfältiges Design machen sie speziell eignungstauglich für den industriellen Einsatz und auch in der Installationstechnik.
Stabile Anschlüsse in der Normalausführung, mechanische Schaltstellungsanzeige, Handbedienung dynamisch und permanent, machen sie besonders servicefreundlich.
Die farbliche Kennzeichnung der Handbedienung in Abhängigkeit der Spulenspannung ist ein weiteres nützliches Merkmal.
Weitere Optionen wie Spulenbeschaltung, Freilaufdiode, LED-Anzeige, Brückengleichrichter für AC/DC-Antriebe usw., sowie die kurzfristige Verfügbarkeit spezieller Versionen für praktisch alle Antriebsspannungen bis DC220V/AC400V lassen kaum Wünsche offen.
Bis auf wenige spezielle Versionen verfügen die COMAT Industrierelais in der Grundausführung über eine Handbedienung (Push-P) und eine mechanische Schaltstellungsanzeige.
Bei Bedarf kann aus Sicherheitsgründen die Handbedienung durch eine Blindtaste ersetzt werden.

Weitere Angaben und Tipps

Damit ein zufriedenstellender, zuverlässiger Betrieb und eine lange Lebensdauer möglich ist, sind für die Auswahl des geeigneten Relais als wichtigste Kriterien Schaltzahl, Schalthäufigkeit, Umweltbedingungen, Lastart, Einschaltstrom und Abschaltenergie der Last abzuklären.

Beispiel:

Lässt sich absehen, dass eine Schaltzahl von mehreren 100 000 Schaltungen pro Jahr erreicht wird (z.B. Taktgeber, schnell laufende Maschinen), dann ist eine elektronische Lösung sicher sinnvoller.
Aber auch dafür stehen im Produktprogramm der Comat AG geeignete Relais zur Verfügung.
Im AC-Bereich stellen lange Steuerleitungen durch Übersprechen immer wieder ein Problem dar.
Indem, verursacht durch Einstreuung (Übersprechen) von benachbarten Leitungen, das Relais dauernd brummt oder sogar ohne gewollte Ansteuerung anspricht.
Aber auch dafür gibt es Lösungen.
Verschiedene, scheinbar harmlose Lasten zeigen zum Teil sehr hohe Einschaltströme oder Abschaltenergien, welche die Lebensdauer eines Kontaktes unannehmbar verkürzen.
Besonders heikel sind DC-Lasten, vor allem wenn sie induktiv sind.
Schaltungen mit Relais und ihren Lasten stellen an den Entwickler hohe Anforderungen und erfordern Kenntnisse, die heute kaum mehr in der Ausbildung geboten werden.
Wenn Sie als Anwender sicher gehen wollen, dann stehen wir, von Kühn Controls AG, Ihnen gerne mit unseren erfahrenen Spezialisten zur Verfügung.

Die Eigenschaften einiger Lasten:

Heizkreise

Keine höheren Einschaltströme, keine höheren Abschaltlasten.

Glühlampen, Halogenlampen

Einschaltströme während einiger ms im Bereich 10 x IN. Abschaltung bei Nennlast.

Sparlampen

Sehr hohe, aber sehr kurze Einschaltströme beim Einschalten durch eingebaute Entstörkondensatoren. Kontakte neigen zum Verschweissen.

Transformatoren, AC Schütze

Mit Einschalten bei Nulldurchgang der sinusförmigen Spannungskurve werden hohe Einschaltströme vermieden.
Beim Einschalten vor oder nach dem Nulldurchgang können Einschaltströme von 8…15 x IN auftreten.
Hohe induktive Abschaltenergien sind möglich, jedoch mit Ausschalten bei Nulldurchgang der Stromkurve zu verhindern.
Die Last ist unbedingt zu beschalten, nicht zuletzt wegen EMV Problemen.

Approvals, Zulassungen, Approbationen über COMAT Relais.

COMAT und MULTICOMAT Relais, Datenblätter und Produktinformationen.

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